Was ist ein neuronales Netzwerk?
- Lisa Schlichting
- 9. Sept.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Sept.
Das menschliche Gehirn besteht - neben anderen Bausteinen - aus der unvorstellbaren Zahl von geschätzt acht Millionen Neuronen pro cm² in der Großhirnrinde! Diese Neuronen sind in neuronalen Netzwerken organisiert, die – wie bereits oben erwähnt – keinen vorgefertigten Verschaltungsplan haben. Ein neuronales Netzwerk– vorstellbar wie ein riesiges Stromnetz – ist die Verbindungen von vielen einzelnen Nervenzellen (Neuronen), über das ständig Informationen in Form von elektrischen Impulsen und chemische Botenstoffen (wie z. B. Dopamin, Serotonin, Glutamat) fließen.
Ich vergleiche ein solche Netzwerk auch gern mit einer Weihnachtslichterkette. Eine Besonderheit dieser neuronalen Netzwerke liegt darin, dass je öfter wir eine bestimmte Aktivität oder einen Gedanken ausführen, desto stärker wird das Netzwerk! Vergleichbar mit einem Trampelpfad, der durch häufiges Gehen zu einem breit ausgetretenen Weg wird. Deshalb können wir das am besten, was wir bereits als Kind gelernt und hunderttausendmal wiederholt haben (wie z.B. Radfahren oder unsere Muttersprache).
Bei emotional einschneidenden Erfahrungen (wie z. B. Schock, Verlust, Trauma oder intensive Freude) kann es zur Ausbildung eines komplexen neuronalen Netzwerkes führen, das mehrere Hirnregionen (Amygdala, Hippocampus, Insula, Thalamus, Präfrontaler Cortex, Gyrus cinguli, Temporallappen, Kleinhirn, Hirnstamm, …) miteinander synchron arbeiten lässt. In diese Regionen versucht das Gehirn Emotionen, Sinneseindrücke, Gedächtnis, Körperreaktion und Bedeutungszuschreibung zu verarbeiten. Stark emotional gefärbte Erlebnisse können so selbst bei einmaligem Erleben zu dauerhaften Verschaltungen führen.
Besonders bei traumatischen Erfahrungen entsteht so eine schnelle, unbewusste Reaktionsschleife, die ohne Einbezug des Denkens, leicht getriggert (=reaktiviert) werden kann (Trigger!). So kommt es zu den bekannten Flashbacks.








