Gehirnentwicklung
- Lisa Schlichting
- 12. Sept.
- 1 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Sept.
Der Mensch ist von der Gehirnentwicklung gesehen eigentlich eine Frühgeburt. Dieses Faktum hat Vor- und Nachteile: Der Vorteil ist, dass wir unheimlich anpassungsfähig sind. Der Nachteil ist, dass wir unheimlich anpassungsfähig sind. Ja, sie haben richtig gelesen, der Umstand der Anpassungsfähigkeit ist sowohl Vor- als auch Nachteil.
Diese Anpassungsfähigkeit gibt uns die Möglichkeit selbst unter den widrigsten Umständen zu überleben, vermutlich hat sich der Mensch deshalb auf dem ganzen Globus – von der Wüste bis in die Arktis – ausgebreitet. Was ist dann der Nachteil? Die Anpassungsfähigkeit -oder auch Formbarkeit des Gehirns – liegt darin, dass das Gehirn keinen fix vorprogrammierten Verschaltungsplan in sich trägt. Die Verschaltungen – Hirnnetzwerke, die unsere späteren Gedankenmuster bilden – entstehen durch jene Erfahrungen, die der Mensch aus seiner Umgebung macht.
Hier kommt die in den 1950igern vom kanadischer Neuropsychologe Donald O. Hebb aufgestellt Regel ins Spiel: „Neurons that fire together, wire together“ (Zellen, die gleichzeitig aktiviert werden, wachsen zusammen). Deshalb prägen uns jene Erfahrungen massiv, die wir speziell in den ersten fünf Lebensjahren machen. Ob wir eine positive oder negative Einstellung zu uns selbst und zur Welt im Allgemeinen haben, hängt sehr viel von diesen Erfahrungen ab. Vollständig ausgereift ist das menschliche Gehirn übrigens erst im frühen Erwachsenenalter.








